Ernst vs. Unterhaltung
Im Musikunterricht lernte ich einst die Unterscheidung zwischen E- und U-Musik: Ernst gegen Unterhaltung. Hochkultur versus Kommerz. Diese Trennung war nie eine Frage der Qualität, sondern eine der Haltung. Heute, im Sport, zeigt sich ein ähnliches Muster: Bundesliga gegen Baller League. Der traditionelle Profisport gegen neue Formate wie Icon League oder Delay Sports.
Und immer wieder wird klar: Die Abwertung dieser Formate als „Spaßligen“ ist weniger eine fundierte Kritik als ein Reflex. Einer, der eher von Angst als von Weitsicht zeugt.
1. Die Abgrenzung ist ein Machtinstrument
Wenn Funktionäre im Profisport neue Wettbewerbe pauschal als „nicht ernst zu nehmen“ abtun, geht es selten um Inhalte. Es geht um Kontrolle. Die Bundesliga beansprucht Deutungshoheit, genau wie einst die Klassik über die Popmusik. Aber dieser Machtanspruch führt nicht zu Erneuerung – sondern zu Stillstand.
2. Unterhaltung ist kein Widerspruch zu Leistung
Die Gleichung „Spaß = unseriös“ ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich kurzsichtig. Unterhaltung ist ein zentrales Element jedes erfolgreichen Produkts – auch im Sport. Wer also Formate wie die Baller League belächelt, verkennt die Realität: Hier wird nicht nur gespielt, hier wird emotionalisiert, inszeniert, mitgedacht. Und ja, manchmal auch überzeichnet. Aber ist das nicht genau das, was fehlt, wenn Stadien leer bleiben und Quoten sinken?
3. Die Zukunft liegt in der Annäherung, nicht im Ausschluss
Popmusik wird heute an Universitäten gelehrt. Klassikorchester spielen Coldplay. Was früher als Widerspruch galt, ist heute selbstverständlich. Im Sport wird es ähnlich kommen. Die klare Trennung zwischen „ernsthaft“ und „Spaß“ wird sich auflösen. Die Frage ist nur: Wer gestaltet diese Entwicklung mit – und wer bleibt trotzig auf der Tribüne sitzen?
Fazit: Die Zuschauer entscheiden, nicht die Funktionäre
Die neue Generation Sportfans wächst mit TikTok, YouTube und Twitch auf. Ihre Aufmerksamkeit ist limitiert, ihre Ansprüche sind anders. Wer jetzt nicht versteht, dass Sport auch Entertainment sein muss, verspielt Zukunft. Statt neue Formate zu diskreditieren, sollten wir uns fragen: Was machen sie richtig? Was können wir lernen?
Denn am Ende gilt, was auch in der Musik passiert ist: Relevanz entsteht nicht durch Ausgrenzung, sondern durch Offenheit.
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