Warum Athlet:innen sichtbarer sein müssen – auch wenn’s unbequem wird

Pink gefärbte Haare. Piercings. Oberkörperfrei. Und eine eigene MTV-Show mitten in der Profikarriere: Stefan Kretzschmar war 1999 nicht nur ein Ausnahmespieler, sondern eine Ausnahmeerscheinung. Mit 26 moderierte er „MTV Sushi“ aus seiner WG in Magdeburg, diskutierte Marilyn Manson, interviewte Die Ärzte und saß mit Gästen in der Badewanne. Während er aktiv für die Nationalmannschaft spielte.

Ein Exzentriker? Vielleicht. Vor allem aber: mutig. Und seiner Zeit voraus.

„Ein absolutes Naturtalent. Der wird mal größer als Gottschalk und Schmidt zusammen.“

– Thomas Markert , damals Creative Director bei MTV, über Kretzsche

Wer nichts zeigt, bleibt austauschbar.

Wenn heute Athlet:innen zögern, sich öffentlich zu positionieren, dann höre ich oft die gleichen Argumente:

  • „Ich habe keine Zeit für Medienkram.“
  • „Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt darf.“
  • „Mein Verein findet das bestimmt nicht gut.“

Alle nachvollziehbar. Aber keine Ausrede. Denn Sichtbarkeit bedeutet nicht Ablenkung vom Sport – sie bedeutet Eigenverantwortung. Wer nicht selbst erzählt, wird erzählt. Wer nicht sichtbar ist, bleibt austauschbar.

Wer aneckt, bleibt hängen

Kretzschmar war laut, schräg, unangepasst. Und genau deshalb ein Gesicht des deutschen Handballs. Was wäre passiert, wenn er sich angepasst hätte? Wenn er auf PR-Berater, Funktionäre oder vermeintliche Erwartungen gehört hätte? Wahrscheinlich: nichts. Keine Sendung, keine Gespräche, keine Geschichten. Und vor allem: kein bleibender Eindruck.

Es geht nicht darum, zu provozieren. Sondern zu prägen. Und das gelingt nicht mit Zurückhaltung, sondern mit Kante.

Der Sport braucht mehr Mut zur Individualität

Kretzsche war kein Imageprodukt, sondern einfach er selbst. Genau das fehlt heute oft: echte Haltung, jenseits von Hochglanzkampagnen. Die besten Marken entstehen nicht durch Konformität, sondern durch Charakter.

Also: Was würden wir heute einem jungen Kretzsche raten? Klappe halten und weiterspielen? Hoffentlich nicht. Denn Sichtbarkeit ist keine Nebensächlichkeit – sie ist Teil der Geschichte, die Sport schreibt.

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