Auf der I/O 2025 hat Google eindrucksvoll gezeigt, wohin die Reise mit AI-gestützter Suche geht – und welche Branchen davon besonders getroffen werden. Eine Szene im Vortrag war sinnbildlich für die Wucht des Wandels:

Ein Fan sucht Tickets für ein Baseballspiel. Statt sich durch Vereinsseiten, Ticketportale oder Vergleichsplattformen zu klicken, übernimmt der Google AI Mode. Er durchforstet die Möglichkeiten, sortiert nach Preis und Verfügbarkeit – und katapultiert den Nutzer direkt auf die Checkout-Seite eines Anbieters.

Für den Fan: bequem. Für alle anderen Beteiligten: alarmierend.

Die Kette der Wertschöpfung wird gesprengt

Was hier passiert, ist mehr als nur Komfortgewinn. Es ist ein Paradigmenwechsel. Der direkte Weg zum Ziel schneidet etliche Zwischenstationen aus dem Prozess:

  • Kein Besuch der Vereinswebsite
  • Kein Recherchebedarf
  • Kein Opt-in für Newsletter
  • Kein Upselling

Schnittstellen sprechen direkt mit Schnittstellen. Für den Endnutzer mag das angenehm sein – aber für Publisher, Plattformen und Partnermodelle ist es ein herber Schlag.

Drei besonders betroffene Bereiche

1. Sport-Publisher
Die klassischen Keyword-Kombinationen wie „Spielplan“, „Ergebnis“ oder „Tickets kaufen“ verlieren an Relevanz. Diese Informationen liefert die AI direkt – ohne Klick, ohne Websitebesuch. Wer nicht tiefergehenden, exklusiven Content bietet, verschwindet aus dem Sichtfeld.

2. Affiliate-Modelle
Kein Klick, kein Cookie, keine Provision. Wer auf Traffic zu Buchungsseiten angewiesen ist, steht vor einem grundlegenden Problem. Die Logik des Affiliate-Marketings wird durch direkte AI-Transaktionen ausgehebelt.

3. Plattformen ohne tiefe Integration
Wenn Ticketplattformen nicht direkt an die AI-Schnittstellen angebunden sind, werden sie einfach übergangen. Sichtbarkeit wird zur technischen Frage.

Was jetzt zählt: Unkopierbare Erlebnisse schaffen

Für Publisher und Plattformen heißt das: Radikaler Fokus auf das, was Google nicht kann. Exklusiver Content. Community. Emotion. Authentizität. Alles, was nicht in ein Datenmodell passt, wird zum Wettbewerbsvorteil.

Für Vereine und Organisationen bedeutet es: Jeder digitale Kontakt zählt doppelt. Wenn Google weniger Traffic bringt, müssen eigene Kanäle mehr leisten. Eine starke Fanbindung, Mehrwerte in App und Web, personalisierte Erlebnisse – wer das liefert, bleibt relevant.

Fazit: Komfort für Fans, Druck für das Ökosystem

Der Wandel ist da und er ist brutal. Google denkt Transaktion. Doch Sport lebt von Beziehung. Wer als Akteur in diesem Ökosystem überleben will, muss sich genau jetzt neu erfinden. Nicht in Konkurrenz zur AI, sondern jenseits ihrer Reichweite.

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