Sondertrikots im Handball: Kommunikationsmittel oder Kommerz?
Handballvereine tragen heute nicht mehr nur Trikots. Sie inszenieren sie. Zuletzt präsentierten gleich mehrere Clubs neue Jerseys – nicht aus modischer Laune heraus, sondern als Teil von Kampagnen oder Aktionen. Nachhaltigkeit, Frauenhandball, Vereinsgeschichte: Die Themen sind groß, die Designs auffällig. Doch wie viel Substanz steckt hinter dem Trend?
Das Trikot wird zur Bühne
Innerhalb weniger Tage traten die RECKEN und die Rhein-Neckar Löwen mit Sondertrikots zu „Nachhaltigkeitsspieltagen“ an. Kurz zuvor lancierte der DHB sein neues Frauennationaltrikot im Rahmen der „Hands up for more“-Kampagne – ausverkauft in Rekordzeit. Der SC Magdeburg setzte auf Retro zum 70-jährigen Jubiläum, der HSV Handball verabschiedete Jogi Bitter mit einem goldenen Sondertrikot inklusive Charity-Versteigerung.
Was sich zeigt: Vereine nutzen das Trikot gezielt fürs Erzählen. Es geht nicht mehr nur um Sportbekleidung, sondern um Haltung, Geschichte und Sichtbarkeit. Das ist neu für den Handball, wenn auch nicht revolutionär. Andere Sportarten – allen voran der Fußball mit Beispielen wie dem FC Barcelona – sind da weiter. Aber der Handball zieht nach.
Das Trikot wird zur Bühne
Der Trend ist erkennbar. Und er ist nicht grundsätzlich schlecht. Im Gegenteil: Sichtbarkeit für wichtige Themen, Mut zu neuen Designs, mehr Aufmerksamkeit für den Sport – das ist willkommen.
Aber: Nicht jeder Aufhänger wirkt überzeugend. Ein Sondertrikot aus nachhaltigen Materialien für einen „Nachhaltigkeitsspieltag“? Klingt gut, wirkt aber schnell wie Greenwashing, wenn das Thema nur optisch mitgetragen wird. Manchmal ist weniger mehr. Oder ehrlicher: „Wir wollten einfach ein starkes neues Trikot.“
Storytelling braucht Substanz
Gute Geschichten tragen sich nicht durch Design allein. Ein Retro-Shirt zum Jubiläum? Passt. Ein Sondertrikot zum Abschied einer Vereinsikone? Ebenfalls stimmig. Doch wer Themen wie Umwelt oder Diversität nur als Anlass für einen neuen Look nutzt, ohne die Inhalte mitzudenken, riskiert Glaubwürdigkeit.
Fazit: Trikot ja, aber mit Haltung
Sondertrikots sind gekommen, um zu bleiben. Und das ist okay. Aber sie sollten mehr sein als Show. Wer mit dem Trikot eine Botschaft senden will, braucht mehr als ein neues Design. Nämlich eine klare Geschichte, ein echtes Anliegen und den Mut, nicht nur sichtbar, sondern auch glaubhaft zu sein.
Denn Sichtbarkeit ohne Substanz ist nur Verpackung. Und die trägt sich nicht lange.
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