Sportvereine: Geld ist nicht das Problem
Die Ernennung der neuen Ministerin für Sport und Ehrenamt hat auf LinkedIn eine Welle an Forderungen ausgelöst. Der Tenor: Die Politik muss jetzt richtig Geld locker machen. Fördertöpfe auf, und der organisierte Sport wird’s schon richten.
Doch wer einen Blick in den aktuellen Sportentwicklungsbericht 2023–2025 wirft, stellt schnell fest: Diese Diskussion greift zu kurz. Viel zu kurz.
Geld ist nicht das Nadelöhr
66 Prozent der befragten Vereine sehen ihre finanzielle Situation nicht als Problem. Im Gegenteil: Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Zuschüssen sind stabil. Schulden? Kaum der Rede wert. Viele Vereine sind sogar im Plus.
Zugegeben: Eine breitere Einnahmenbasis wäre sinnvoll. Gerade kleinere Vereine sollten das Potenzial von Werbung und Sponsoring besser nutzen. Aber unterm Strich lässt sich festhalten: Am Geld scheitert es nicht.

Der wahre Engpass: Menschen
Was fehlt, sind nicht Euro, sondern Engagierte. Trainer:innen, Ehrenamtliche, Menschen mit Lust auf Verantwortung. Gleichzeitig investieren nur wenige Vereine gezielt in Personalentwicklung. Weiterbildungen? Kaum. Nachwuchsförderung? Fehlanzeige.
Das ist fatal. Denn ohne Menschen, die anpacken, führt auch die beste Infrastruktur ins Leere.

Verpasste Chancen: Digitalisierung
Ein weiterer blinder Fleck: Die Digitalisierung. Ob digitale Mitgliederverwaltung, automatisierte Kommunikation oder Online-Trainingsangebote – die Potenziale sind riesig, werden aber kaum genutzt.
Hier könnte der organisierte Sport sich selbst entlasten, professionalisieren und neue Zielgruppen erschließen. Doch dafür braucht es Mut zur Veränderung. Und eine Strategie.
Zufriedenheit als Risiko
Zwischen den Zeilen des Berichts schwingt ein irritierender Subtext mit: Eigentlich sind alle ganz zufrieden. Doch wer sich zu wohl fühlt, wird träge. Und das ist im aktuellen Wandel der Gesellschaft ein Risiko.
Denn klar ist: Der Bedarf an Bewegung, Begegnung und Teilhabe steigt. Die Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter auch. Wer da bestehen will, muss sich jetzt weiterentwickeln.
Fazit: Der Sport braucht mehr als Geld
Der organisierte Sport hat enormes Potenzial. Aber er wird es nicht ausschöpfen, wenn er auf die nächste Förderwelle wartet. Was fehlt, ist eine klare Vision:
- Wer wollen wir in 10 Jahren sein?
- Welche Rolle spielen wir in der Gesellschaft?
- Und was sind wir bereit dafür zu investieren – an Zeit, an Haltung, an Innovation?
Die Antwort darauf ist wichtiger als jeder Euro. Und längst überfällig.
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